Schaut man dieses schwarz-weiß Foto an, fühlt man sich fast an Szenen aus der bekannten Fernsehserie „Babylon Berlin“ erinnert…
Aber nein, wir sind hier nicht im Grunewald, an der Panke oder einem anderen Ort der Reichshauptstadt.Wir schreiben das Jahr 1929/30 und befinden uns am Urselbach im Taunus, m. E. etwas oberhalb der Hohemark.
Ganz rechts mein Großvater Georg Müller.
Ganz links Konrad Krämer – „Krämer Conni“ genannt. Er wurde 1905 in Oberursel geboren und war von Beruf Schlosser. 1926 heiratet er die 18-jährige Näherin Katharina Schmidt aus Bommersheim die hier, um die 22 Jahre alt, neben ihm steht.
Bei dem Knirps im Trenchcoat und mit Matrosenmütze dürfte es sich um den Erstgeborenen Karl Konrad Krämer handeln, der Daheim bei Katharina, in Bommersheim, am 3.5.1925 zur Welt kam. Wie der Vater, erlernte auch er das Schlosserhandwerk.
1937 lebten die Krämers in der Austraße 4. Wahrscheinlich sind sie von dort nochmals in die Liebfrauenstrasse 19 umgezogen. Diese Heimat-Anschrift geht aus der Mitteilung der Deutschen Dienststelle Berlin für die Benachrichtigung für Angehörige von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht vom 26.10.1950 hervor. Karl Konrad Krämer fiel am 12.12.1944 nordwestlich von Reval – er wurde nur 19 Jahre alt.
Der Herr zwischen Katharina und meinem Großvater ist nicht bekannt. Eine Cousine meines Vaters meinte vor Jahren, dass es bei den Krämers wohl noch einen weiteren Sohn namens Jürgen gab. Ich vermute, dass Katharina Krämer geb. Schmidt möglicherweise eine Schwester des „Nickel-Schmidt“ * 1906 war, dessen „Ringerbild“ ich vor ein paar Tagen hier veröffentlichte.
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